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Gemeinsame Stellungnahme CVJM-Sport und DJK-Sportverband
02.10.2007 um 15:54 Uhr
Gemeinsame Stellungnahme CVJM-Sport und DJK-Sportverband
zur geplanten Durchführung der „Youth Olympic Games“


Die beiden Sportverbände CVJM-Sport und DJK-Sportverband sprechen sich nachdrücklich gegen die Durchführung, bzw. die Teilnahme deutscher Sportlerinnen und Sportler an den für 2010 geplanten ersten Olympischen Spielen für Jugendliche aus.

Als Sportverbände mit besonderer Aufgabe, die den Menschen in seiner Ganzheit sehen und die Würde, besonders des jungen Menschen, auch im Spitzensport achten wollen, betrachten wir es als unsere Pflicht, auf die Gefahren einer solchen Veranstaltung für die 14 – 18-Jährigen Jugendlichen hinzuweisen.


Eine Veranstaltung in diesem Rahmen (3500 Teilnehmer/innen) wird nicht ohne die massive Mithilfe von Sponsoren finanziert werden können. Diese Sponsoren werden natürlich einen immensen Einfluss auf die Gestaltung der Spiele, ihre mediale Vermarktung und somit auf die jugendlichen Teilnehmer haben.
Welche „Nebenwirkungen“ dieser Einfluss hat, wird uns im heutigen Alltag des Spitzen-sports deutlich: Doping, Selbstzerstörung, Betrug und maßlose Kommerzialisierung sind nur einige Gefahren auf die auch schon an anderer Stelle hingewiesen wurde.

Olympische Jugendspiele für die 14-18-Jährigen werden den Leistungsdruck bei den Jugendlichen und Kindern unter 14 Jahren in allen teilnehmenden Ländern erhöhen, weil man sich natürlich auf die Spiele vorbereiten und am Medaillengewinn orientieren wird.

Wenn der Olympische Sport durch den von Jacques Rogge geforderten Zweiklang von Spitzensport und kultureller Teilhabe wirklich wieder unverkrampft, fair und freundlich werden soll, dann sollten dies die Erwachsenen erst einmal vorleben. Von den Jugend-lichen zu verlangen, dass sie unter erhöhtem Leistungsdruck umsetzen, was den Erwachsenen schon lange nicht mehr gelingt, erscheint mehr als fragwürdig.

Vielmehr würden wir begrüßen, wenn die verschiedenen Olympischen Verbände in die sportliche/motorische Entwicklung von Kindern, besonders im Vorschulalter, investieren würden, weil hier, v. a. in den Industrienationen, ein wirklicher Mangel an Bewegung und motorischen Fähigkeiten zu beobachten ist. Dies jedoch nicht mit dem Ziel Medaillen oder Preise bei Youth Olympic Games zu gewinnen, sondern einfach Kinder in ihren natürlichen Bewegungsabläufen zu fördern.

Der Leistungsgedanke – übrigens nicht nur im Sport - wird von CVJM und DJK-Sportverband weiterhin befürwortet, solange die Menschenwürde nicht gefährdet ist. Diese Gefahr sehen wir jedoch bei den geplanten Spielen für Jugendliche und lehnen sie deshalb ab.



CVJM-Sport
Prof. Karlheinz Wesp
1. Vorsitzender


DJK-Spoertverband
Volker Monnerjahn
Präsident


„Sport um der Menschen willen“ ist das Leitbild des katholischen DJK-Sportverbandes, der rund 523.172 Mitglieder in 1.165 DJK-Vereinen vertritt. Im Jahre 1920 in Würzburg gegründet, hat sich die DJK die Förderung des sachgerechten Sports, die Förderung der Gemeinschaft und die Orientierung an der christlichen Botschaft zu Leitmotiven gemacht.
von Stefan Bönick


 

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